01.01.2020

Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung mit HPV-Testung ab Januar 2020

Sehr geehrte EinsenderInnen, sehr geehrte PatientInnen,

 

bedeutendster Risikofaktor für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs ist eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Insbesondere die Hochrisikotypen HPV 16 und 18 können persistieren und über Krebsvorstufen zu einem Zervixkarzinom führen.

Ergänzend zur bekannten zytologischen Untersuchung ermöglicht der molekularbiologische Nachweis von HPV eine sicherere Beurteilung, ob ein Risiko für eine Krebsvorstufe besteht oder ob ein Risiko mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann.

Der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) hat für die zukünftige Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung folgende Entschlüsse gefasst:

  • Frauen ab 35 Jahren haben alle 3 Jahre Anspruch auf einen Abstrich- und einen HPV-Test
  • Die jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung (Genital und Brust) bleibt bestehen
  • Frauen unter 35 Jahren haben weiterhin Anspruch auf einen jährlichen zervikalen Abstrich

Somit steht auch gesetzlich versicherten Patientinnen ab 35 Jahren ab dem Jahr 2020 eine ergänzende Untersuchung mittels molekularbiologischem HPV-Test zu, um das Risiko für die Entwicklung von Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen oder mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen.

Für diese Testung auf high risk HPV im Rahmen der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung führen wir zum Januar 2020 den cobas® HPV Test ein:

  • Der cobas® HPV Test ist klinisch validiert als Screening Test (Heidemann D.A. et al. J Clin Microbiol. 2011; 49(11): 3983-3985) und für die Abklärung auffälliger zytologischer Befunde
  • Er weist die besonders karzinogenen HPV-Typen 16 und 18 einzeln aus und detektiert 12 weitere Hochrisikotypen
  • Die interne zelluläre Kontrolle schützt vor falsch negativen Ergebnissen
  • Bei einem negativen cobas® HPV Testergebnis haben Frauen ein sehr geringes Risiko in den nächsten 3 Jahren an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken (Wright T.C., et al., Gynecol Oncol, 2015. 136(2): p. 189-197)
  • Bei positivem Testergebnis sind engmaschige Kontrolluntersuchungen geboten, auch wenn der zytologische Befund (noch) keinen Hinweis auf eine Krebsvorstufe zeigt
  • Der cobas® HPV Test ist für Proben in Roche Cell Collection Medium validiert, bitte senden Sie für das HPV-Screening dieses gleichzeitig auch für eine Dünnschicht-Zytologie geeignete Material ein (alternativ Hologic PreservCyt®; s. auch Details zur Abnahme)

Zusätzlich zum high risk HPV-Nachweis mittels cobas® HPV Test bieten wir als Privat- und IGEL-Leistung auch weiterhin einen HPV-Typisierungstest an, der auch low risk HPV nachweist. Dieser kann bei speziellen Fragestellungen (z.B. Genitalwarzen) direkt angefordert werden oder die Daten aus dem cobas® HPV Test im Falle eines Nachweises eines Nicht-Typ 16 oder 18 high risk HPV um den konkreten Genotyp ergänzen, um ein mögliches Persistieren desselben Genotyps über einen längeren Zeitraum mit einhergehendem erhöhtem Gebärmutterhalskrebs-Risiko zu erkennen. Für diesen Test senden Sie bitte weiterhin Abstriche im gewohnten Roche-PCR-Medium ein, alternativ können wir Abstriche ohne Medium für Sie in dieses Medium überführen.

Wir freuen uns über Ihre Einsendungen für den molekularbiologischen HPV-Test und stehen gerne für Rückfragen zum Thema HPV-Diagnostik zur Verfügung.

 

Weitere Informationen finden Sie hier: 

HPV Screening (PCR) Beuteilung und Einordnung des Testergebnisses

Gebärmutterhalskrebsvorsorge Abklärungsalgorithmus

Hinweise zur korrekten Entnahme

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