18.08.2025

Einführung Freie Leichtketten Kappa im Liquor (FLC Kappa)

Die Medizinischen Laboratorien Düsseldorf führen zum 18. August 2025 den Parameter „Freie Leichtketten Kappa im Liquor“ (FLC Kappa) im Fachlabor ein.

Die intrathekale Synthese von FLC Kappa wird häufig bei entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems infektiösen oder autoimmunen Ursprungs beobachtet. Selbst eine geringe intrathekale Immunglobulinsynthese kann dabei zu einem überproportionalen Anstieg von FLC Kappa im Liquor führen und damit kann die FLC Kappa-Konzentration im Liquor als potenzieller Marker für eine intrathekale Immunglobulinsynthese dienen. Erhöhte Werte von FLC Kappa im Liquor sowie veränderte Werte für den FLC Kappa-Quotienten und den FLC Kappa-Index lassen sich bei Patienten mit Multipler Sklerose nachweisen und korrelieren eng mit dem Vorhandensein oligoklonaler Banden (OKB). Es scheint sogar so zu sein, dass beispielsweise beim CIS, einer Frühform einer chronisch entzündlichen ZNS-Erkrankung, die FLC Kappa bereits nachweisbar, die oligoklonalen Banden aber noch negativ sind.

In der Revision der McDonald-Kriterien von 2024 werden die FLC Kappa als den OKB gleichwertiger Marker genannt.

Eine Eingliederung der FLC Kappa in die aktualisierte AWMF-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose wird erwartet.

Bitte beachten Sie: bei Anforderung „Freie Leichtketten Kappa im Liquor“ erfolgt zur Erhöhung der Aussagekraft immer die Bestimmung der FLC Kappa im Liquor sowie die Berechnung des FLC Kappa-Quotienten sowie des FLC Kappa-Index. Hierzu ist zusätzlich die Messung der FLC Kappa im Serum sowie die Messung von Albumin im Liquor und Serum erforderlich. Daher wird immer die Einsendung einer Liquor- UND einer Serum-Probe vom gleichen Entnahmezeitpunkt benötigt. Bitte achten Sie darauf, bei Anforderung zusätzlicher Liquor-Untersuchungen eine ausreichende Menge Liquor einzusenden (allein für die FLC Kappa werden 250 μL Liquor benötigt).

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