08.01.2020

Empfindlichkeitsbestimmung nach EUCAST

Die Antibiotikatestung in den Medizinischen Laboratorien Düsseldorf erfolgt gemäß den Vorgaben des EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing). EUCAST veröffentlicht jährlich Richtwerte zur Interpretation von Antibiotika-Resistenztestungen (aktuell Version 10.0, Stand: 01.01.2020).

Die Bedeutung der Kategorie I wurde geändert. Bisher fielen in die Kategorie I vor allem 2 verschiedene Interpretationen: Antibiotikawirksamkeit bei erhöhter Exposition (z. B. erhöhte Dosis) und eine verfahrensbedingte technische Ungenauigkeit. Zukünftig steht die Kategorie I ausschließlich für „sensibel bei erhöhter Exposition“. Die Bezeichnung „intermediär“ soll im Zusammenhang mit Antibiotikaresistenzen nicht mehr verwendet werden.

Hierbei ist die Kategorie somit als sensibel einzuordnen, wenn eine ausreichende Exposition gewährleistet ist. Dies kann durch eine Dosiserhöhung, eine Verlängerung der Infusionszeit (z. B. für Beta-Laktam-Antibiotika) oder eine Verkürzung der Dosierungsintervalle erreicht werden.

Eine Übersichtstabelle zu Standarddosierungen und hohen Dosierungen der Antibiotika wird durch das Nationale Antibiotika-Sensitivitätskomitee erstellt und kann in der jeweils aktuellen Fassung unter www.labor-duesseldorf.de/dosierung eingesehen werden.

Die technische Ungenauigkeit wird durch die Kategorie ATU (area of technical uncertainty) abgebildet: In seltenen Fällen kann es somit vorkommen, dass z. B.  eine Minimale Hemmkonzentration (MHK) in einem Bereich liegt, in welchem eine Aussage zur Antibiotikawirksamkeit nicht getroffen werden kann. Die Befunde enthalten einen entsprechenden Hinweis.

Es sollte nochmals betont werden, dass die Kategorie I auf Befunden als sensibel zu werten ist, sofern eine Therapie in hoher Dosierung durchgeführt wird.

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