Prolaktin

Präanalytik

morgendliche Blutentnahme (8-10 Uhr) empfohlen. Bei Einnahme höherer Dosen von Biotin (> 5mg/Tag) sollte die Blutentnahme mind. 8 Std. nach Gabe des Biotins erfolgen.

Material

1 mL Serum

Normbereich

Die Referenzbereiche beziehen sich auf Blutentnahmen zwischen 8.00 und 10.00 Uhr morgens:

Frau 4.8-23.3 ng/mL
Mann 4.0-15.2 ng/mL

Ausschluss Makroprolaktin über Wiederfindung: 
> 60%, vorwiegend monomeres Prolaktin
40 - 60%, enthält monomeres und Makroprolaktin
< 40%, vorwiegend Makroprolaktin

Methodik

Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (ECLIA)

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Prolaktin ist ein Proteohormon der Hypophyse, das einem ausgeprägten Circadianrhythmus folgt. Stimuliert wird die Sekretion von Prolaktin durch Östrogene, Endorphine, TRH, Serotonin und eine Vielzahl von Medikamenten. Prolaktin regt während der Schwangerschaft das Wachstum der Brustdrüsen an und fördert die Milchproduktion in den Brustdrüsen. Das monomere Prolaktin ist die hauptsächliche aktive Form; bis zu 25% der Hyperprolaktinämien können auf die Gegenwart von biologisch weniger aktivem Makroprolaktin (ein Komplex aus Prolaktin und IgG-Antikörpern) zurückgeführt werden. Eine Differenzierung wird durch Fällung mit PEG durchgeführt. Werte weit über 200 ng/mL sprechen für ein Prolaktinom bei Nichtschwangeren. Klinisch kann dies bei Frauen im gebärfähigen Alter zu Zyklusstörungen führen. Dieser Befund sollte durch bildgebende Verfahren unterstützt werden. Die Höhe der basalen Prolaktinkonzentration korreliert gut mit der kernspintomo-graphischen Prolaktinom-Darstellung. Prolaktin steigt physiologischerweise in der Schwangerschaft, bei Stress, Schmerzen und starker körperlicher Belastung an.  Ein Makroadenom kann auch bei Männern zu einer Hyperprolaktinämie führen. Klinisch zeigen sich Libido- und Potenzstörungen, eine Rückbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale wie Bartwuchs und Schambehaarung und eine Vergrößerung der Brust mit spontanem Milchfluss.

Indikationen

Informationsstand

13.11.2023

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