Chlamydia-trachomatis-DNA (Chlamydia-trachomatis-PCR)

Präanalytik

Bei Transport ins Labor innerhalb von 24 h kann das Material bei Raumtemperatur aufbewahrt und transportiert werden. Sollte eine Zwischenlagerung vor Abholung erforderlich sein, dann bitte im Kühlschrank aufbewahren.

Material

Erststrahl-Urin (idealerweise Erststrahl-Morgenurin), Abstriche (trocken oder in flüssigem Virustransportmedium, KEINE Abstriche in mikrobiologischen Gelröhrchen), Punktate, Sperma

Normbereich

negativ

Methodik

Realtime-PCR bzw. Multiplex-PCR STD

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Chlamydien sind unbewegliche gramnegative Bakterien, die außerhalb lebender Zellen nicht vermehrungsfähig sind. Die Serotypen von Chlamydia trachomatis lösen verschiedene Erkrankungen aus:

  • Die Serotypen A–C verursachen das Trachom, eine in den Tropen unter mangelhaften hygienischen Verhältnissen auftretende chronisch rezidivierende Erkrankung der Bindehäute und Hornhäute des Auges.
  • Die Serotypen D–K verursachen sexuell übertragbare urogenitale Infektionen (und gelegentlich auch Infektionen der Augenbindehaut) sowie nach perinataler Übertragung Infektionen bei Neugeborenen.
  • Die Serotypen L1, L2 und L3 verursachen das Lymphogranuloma venereum, eine sexuell übertragbare Infektion, die vorwiegend in den Tropen vorkommt.

C. trachomatis-Infektionen (Serovare D – K) sind mit jährlich ungefähr 89,1 Millionen betroffenen Menschen die weltweit häufigste bakterielle Ursache für Geschlechtskrankheiten. C. trachomatis ist für eine Reihe von Infektionen wie z. B. Urethritis, Zervizitis, Proktitis, Konjunktivitis, Endometritis und Salpingitis verantwortlich, die bis in die Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke vordringen und Adnexitis (Pelvic Inflammatory Disease, PID), Extrauteringravidität und Tubenfaktor-Infertilität verursachen können, wenn sie nicht behandelt werden.

Die Diagnose urogenitaler Infektionen mit C. trachomatis erfolgt anhand von Proben aus dem ersten Urinstrahl und endozervikalen oder vaginalen Abstrichproben. Harnröhreninfektionen mit C. trachomatis bei Männern können durch Tests von Urethral-Abstrichproben und Proben aus dem ersten Urinstrahl diagnostiziert werden. Anorektale und oropharyngeale Infektionen mit C. trachomatis können bei Personen, die passiven (rezeptiven) analen oder oralen Geschlechtsverkehr praktizieren, durch Tests an den exponierten Körperstellen diagnostiziert werden.

Nukleinsäure-Amplifikationstests bieten für diese Art von Proben die höchste Sensitivität, der Test weist alle Chlamydia trachomatis-Serotypen nach, kann jedoch nicht zwischen diesen differenzieren.

Da verschiedene sexuell übertragbare Krankheitserreger ähnliche Symptome verursachen sollte bei symptomatischen Patienten bevorzugt das entsprechende Multiplex-PCR-Panel beauftragt werden (Anforderung  "PCR STD"), Details zu den enthaltenen Erregern siehe Multiplex-PCR STD.

 

Informationsstand

03.03.2023

Zuruck zur Untersuchungen