Tollwut (Lyssa, Rabiesvirus)

Präanalytik

Untersuchung kann mindestens 2 Wochen dauern

Material

2 ml Serum

Normbereich

negativ, ausgenommen Impfung

Methodik

Neutralisationstest

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Tollwut ist eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion, die bei Tieren und Menschen eine akute lebensbedrohliche Encephalitis (Gehirnentzündung) verursacht. Die häufigste Übertragungsart auf den Menschen ist der Biss von infizierten Hunden oder Füchsen, möglich aber auch von Katzen und anderen Tiere. Aber auch kleinste Verletzungen der Schleimhäute können das Eindringen des Virus ermöglichen. Etwa 20 bis 50 Prozent der gebissenen Personen erkrankt an Tollwut. Die Inkubationszeit beträgt in den meisten Fällen drei bis zehn Wochen. Es kommt zu Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und eventuell Husten. Im weiteren Verlauf kommt es zu Reizbarkeit und Empfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Luftzug. Die Steigerung weiterer zentralnervösen Symptome Angst, Verwirrtheit und Aufregung, verbunden mit Schluck- und Sprechlähmungen führen zu den namensgebenden Wesensänderungen und Schaumbildung vor dem Mund. Es gibt keine Therapiemöglichkeit gegen Tollwut. Untersuchung wird im Labor des Universitätsklinikums Essen, dem vom Robert Koch-Institut bestellten zentralen Referenzinstitution für Tollwut durchgeführt. Indikation ist die Bestimmung des Titers neutralisierender Tollwut-Antikörper sowie der intra vitam Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen einer manifesten Tollwut-Infektion. Prophylaktisch sollten solche Personen geimpft werden, die in Länder mit erhöhter Tollwutverbreitung reisen oder die beruflich viel Kontakt mit einheimischen Wildtieren haben. Serologisch positive Befunde lassen sich erst bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf erheben, der Nachweis eines positiven Impfantikörpertiters ist möglich.

Informationsstand

30.03.2023

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