Neisseria meningitidis-DNA-Direktnachweis ("Meningokokken"-PCR)

Material

EDTA-Blut, Liquor

Normbereich

negativ

Methodik

Realtime-PCR

Akkreditierte Untersuchung

Nein

Informationen

Neisseria meningitidis (Meningokokken) sind gramnegative Diplokokken, die sich im Nasen-Rachen-Raum des Menschen ansiedeln und dort bei etwa 10 % der Bevölkerung ohne klinische Symptome nachweisbar sind, wobei diese Stämme häufig apathogen und nicht-invasiv sind. Invasive Meningokokken-Infektionen werden meist von hypervirulenten Stämmen verursacht und beginnen häufig mit allgemeinen Krankheitszeichen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwindel und Symptomen eines Infekts der oberen Atemwege und enden vor allem mit einer Meningitis und/oder Sepsis. Septische Verläufe werden bei über zwei Drittel der in Deutschland gemeldeten Erkrankungen berichtet. Diese gehen in 10 bis 15 % der Fälle mit einer besonders schweren Form des septischen Schocks, dem Waterhouse-Friderichsen-Syndrom, einher. Bei einer isolierten Meningokokken-Meningitis liegt die Letalität in Deutschland bei ca. 1 %, bei einer Sepsis bei ca. 13 % und bei Sepsis mit Waterhouse-Friderichsen-Syndrom bei ca. 33 %. Bei begründetem Verdacht auf eine Meningokokken-Erkrankung muss eine sofortige Krankenhauseinweisung und anschließende Antibiotikatherapie erfolgen, da eine lebensbedrohliche Verschlechterung innerhalb von Stunden eintreten kann.

Der Mensch ist der einzige Wirt von Neisseria meningitidis. Da die Erreger gewöhnlich außerhalb des Körpers rasch absterben, ist für eine Infektion ein enger Kontakt mit Übertragung von oropharyngealen Sekreten von einem Keimträger oder einem Erkrankten erforderlich. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 3 bis 4 Tage, kann aber auch bis zu 10 Tage dauern.

Wegen möglicher Resistenzen sollte bei positivem N. meningitidis-Nachweis auch eine Kultur angestrebt werden, die PCR ist u.a. sinnvoll zum Nachweis von Meningokokken-DNA im Liquor bereits mit Antibiotikum anbehandelter Patienten.

Dem Gesundheitsamt wird der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an Meningokokken-Meningitis oder -Sepsis und der direkte Nachweis von Neisseria meningitidis aus normalerweise sterilen Substraten, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich gemeldet.

Informationsstand

10.01.2023

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