Hepatitis-C PCR (HCV-RNA)

Präanalytik

Die Proben können bis zu 24 Stunden bei +2 bis +25 °C transportiert und gelagert werden.

Material

2 ml EDTA-Plasma oder Serum

Normbereich

negativ

Methodik

one step Realtime-RT-PCR (quantitativ)

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Das Hepatitis-C-Virus (HCV) ist ein (+)Einzelstrang-RNA-Virus. HCV ist eines von mehreren Viren, die bekanntermaßen virale Hepatitis verursachen. Schätzungen der World Health Organization (WHO) zufolge sind etwa 58 Millionen Menschen weltweit chronisch mit HCV infiziert. In Deutschland liegt die Prävalenz von Anti-HCV in der Allgemeinbevölkerung bei 0,3 % (18-79-jährige, DEGS1, 2008 – 2011), in Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko jedoch deutlich höher. Bei etwa 75 % der Betroffenen verläuft eine HCV-Infektion ohne auffällige klinische Symptomatik oder geht mit nur unspezifischen, z.B. grippeähnlichen Symptomen, einher. Etwa 25 % der Infizierten entwickeln eine meist mild ausgeprägte Hepatitis. Bei 15-40 % der Personen heilt die akute Infektion spontan aus. Etwa 60-85 % der Infektionen gehen in eine chronische Form über (länger als 6 Monate fortbestehende Infektion mit HCV), die klinisch häufig uncharakteristisch und mild verläuft und durch Müdigkeit, unspezifische Oberbauchbeschwerden, Leistungsinsuffizienz, z.T. auch Juckreiz und Gelenkbeschwerden, gekennzeichnet ist. Eine spontane Viruselimination und Ausheilung treten bei Patienten mit chronischer Hepatitis selten auf. Etwa 16-20 % der Personen mit chronischer Hepatitis C entwickeln nach 20 Jahren als Spätfolge eine Zirrhose mit zunehmendem Funktionsverlust der Leber. 

Indikation: Nachweis der Infektiosität, Verlaufskontrollen bei bekannter Infektion, Therapiekontrolle
HCV-RNA kann mittels PCR bereits 1 bis 2 Wochen nach der Infektion nachgewiesen werden, das diagnostische Fenster ist bei einer PCR deutlich kürzer wie bei Anti-Hepatitis C-Virus Antikörpertests. Eine Unterscheidung in IgM und IgG-Antikörper ist nicht möglich, bei positiven serologischen Befunden sollte daher ein HCV-RNA-Nachweis zur Unterscheidung zwischen einer ausgeheilten/nicht mehr infektiösen und einer aktiven/infektiösen HCV-Erkrankung erfolgen. Auch bei negativem AK-Nachweis kann der HCV-RNA-Nachweis sinnvoll sein (immunsupprimierte Patienten).

Mittlerweile sind gut wirksame Therapien gegen HCV verfügbar, zur Entscheidung über die genaue Art und Dauer einer Therapie wird eingangs der HCV-Genotyp bestimmt. Zur Therapiekontrolle wird die HCV-Viruslast vor, während und nach einer Therapie bestimmt. Das abschließende Therapieansprechen wird durch eine Messung der HCV-RNA mindestens 12 Wochen nach Ende der antiviralen Therapie bestimmt. Bei fehlendem Nachweis der HCV-RNA liegt ein dauerhaftes virologisches Therapieansprechen (sustained viral response, SVR) mit Eradikation der HCV-Infektion vor.

Das Ergebnis einer positiven HCV-PCR wird gewöhnlich quantitativ in IU/ml ausgegeben, nur mit der Viruslast ist eine Einschätzung der Infektiosität und eine sinnvolle Verlaufs- und Therapiekontrolle möglich (quantitative Anforderung "HCV-Viruslast" oder "HCV-PCR quantitativ"). Sollte z.B. aus abrechnungstechnischen Gründen nur ein qualitatives Ergebnis ("negativ" bzw. "positiv") gewünscht sein, so kann die Untersuchung auch qualitativ angefordert werden (Anforderung "HCV RNA" oder "HCV PCR qualitativ").

Indikationen

Informationsstand

07.03.2023

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