Gallensäuren im Stuhl

Material

2 g Stuhl (bohnengroß)

Normbereich

200 - 900 µmol/100 g

Methodik

Photometrisch

Informationen

Der enterohepatische Kreislauf der Gallensäuren wird bei entzündlichen Erkrankungen des Darms gestört, wenn die Gallensäuren im Ileum nicht mehr in ausreichendem Maße resorbiert werden können und über den Stuhl verloren gehen. Beim "Gallensäureverlust-Syndrom" kann der geschädigte Darm die Gallensäuren nicht ausreichend wieder aufnehmen. Beispiele hierfür sind das Kurzdarmsyndrom, Morbus Crohn oder eine operative Dünndarmentfernung. Klinisch zeigen sich voluminöse Fettstühle und Durchfälle. Verminderte Gallensäure-Konzentrationen in der Gallenblase können Cholesterinsteine bedingen, da dadurch Cholesterin nicht in Lösung gehalten werden kann. Inwieweit die vermehrte Auscheidung dekonjugierter Gallensäuren an der Entstehung von Kolonkarzinomen ist noch nicht klar.Nach einer Cholezystektomie steht die Gallenblase als Reservoir für die Galle nicht mehr zur Verfügung. Stehen dann bei fettreichen Mahlzeiten zu wenig Gallensäuren für die Fettresorption zur Verfügung, kann dies Steathorroe und Meteorismus zu Folge haben. Zwischen den Mahlzeiten können die nicht mehr in der Gallenblase aufgefangenen Gallensäuren auch in den Dickdarm übertreten und dort Durchfälle verursachen. Eine Indikation zur Bestimmung von Gallensäuren im Stuhl besteht daher immer dann, wenn neben einer bestehenden Diarrhöe eine erhöhte Ausscheidung von Fett erfolgt. Mehrfachbestimmungen sind zu empfehlen. Bei gestörter Rückresorption im Ileum findet sich eine erhöhte Ausscheidung von Gallensäuren im Stuhl. Die Gallensäure-Konzentration kann abhängig von der indikation in Blut und Stuhl gemessen werden.

Informationsstand

21.05.2021

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