Anti-Glutamatrezeptor (NMDA-Typ)

Material

2 ml Serum

1 ml Liquor

Normbereich

negativ

Methodik

indirekter Immunfluoreszenztest (IIFT)

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Glutamatrezeptoren sind in der Membran von Neuronen befindliche Transmembranproteine, die spezifisch den Neurotransmitter Glutamat binden. Zu den ionotropen Glutamatrezeptoren gehören NMDA-Rezeptoren, AMPA-Rezeptoren und Kainat-Rezeptoren. Der Nachweis von NMDA-Rezeptoren-Ak ist spezifisch für die autoimmune Anti-NMDA (N-Methyl-D-Aspartat)-Rezeptor-Enzephalitis. Die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis ist eine schwere enzephalopathische Autoimmunerkrankung; betroffen sind zu ca. der Hälfte junge Frauen mit Ovarial-Teratomen als paraneoplastische Erkrankung. Sie zeigt u. a. Symptome wie Angst, Erregung, Wahn und Halluzinationen, die häufig eine stationäre Behandlung notwendig macht. Die Untersuchung von Antikörpern gegen Glutamatrezeptoren vom Typ NMDA ist bei Enzephalitis ohne Erregernachweis oder bei Verdacht auf limbische Enzephalitis indiziert. Antikörper gegen den Glutamat-Rezeptor (GluR3-AK) sind gegen des Glutamat-Rezeptors (GluR3) gerichtet und gehören zu den sog. AMPA-Rezeptoren (AMPA=α-Amino-3-Hydroxy-5-Methyl-Isoxazol-4-propionsäure). GluR3-AK treten bei der sog. Rasmussen-Enzephalitis, einer sehr seltenen Form der Epilepsie mit im Kindesalter beginnender progrediente Hirnatrophie mit Epilepsie, die nicht auf Antiepileptika anspricht, auf, kommen aber auch bei anderen Formen der Epilepsie vor. Hohe Antikörper-Titer sind offenbar mit einer hohen Anfallsfrequenz verbunden.

Informationsstand

16.04.2023

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