Borrelien-DNA-Nachweis (PCR)

Material

geeignete Materialien für die Borrelien-PCR sind:

Hautbiopsie
Punktat (z.B Synovialflüsigkeit)
Liquor
Zecke (nicht akkreditierbar; nicht über Krankenkassen abzurechnen)

ungeeignet sind:

Blut, Serum (Der Erreger zirkuliert nicht permanent im Blut, als Untersuchung aus Blut sollte eine Borrelien-Serologie durchgeführt werden.)

Normbereich

negativ

Methodik

Realtime-PCR

Akkreditierte Untersuchung

Ja

Informationen

Die Lyme-Borreliose wird durch gram-negative Spirochätenbakterien der Gattung Borrellia verursacht. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Zeckenbisse. Während in den USA vor allem die Genospezies B. burgdorferi sensu stricto vorkommt, treten in Europa insbesondere die Spezies B. garinii, B. afzelii, B. lusitaniae und B. spielmanii auf.

Die meisten Infektionen mit B. burgdorferi verlaufen selbstlimitierend und heilen ohne Behandlung aus. Gelegentlich treten jedoch schwere Erkrankungen auf, die sich im Laufe der Jahre zunehmend verschlimmern. Der Krankheitsverlauf wird in drei Stadien eingeteilt. Im ersten Stadium kann es nach einer Inkubationszeit von 3 – 30 Tagen zu einer Lokalinfektion der Haut kommen, die mit einem charakteristischen Hautausschlag, dem Erythema migrans (Wanderröte) einhergeht. Während diesem Stadium kann die Borreliose gut mit Antibiotika behandelt werden. Im zweiten Stadium, das erst nach Wochen bis Monaten beginnen kann, breitet sich der Erreger im ganzen Körper aus. Der Patient leidet an grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Durch die Ausbreitung im Körper kann es zu einem Befall der Organe, der Gelenke und Muskeln sowie des zentralen und peripheren Nervensystems (Neuroborreliose) kommen. Wenn die Borreliose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es im dritten Stadium zu einer chronischen Infektion kommen (Spätmanifestation). Dermatologisches Leitsymptom dieses Endstadiums ist die Akrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer (ACA). Ebenso können Erkrankungen wie die Lyme-Arthritis, Borrelien-Meningitis oder die Lyme-Enzephalomyelitis auftreten.

Nach einer durchgemachten Borreliose besteht keine Immunität.

Der verwendete Test weist alle Borrelien-Unterarten nach, ohne zwischen diesen zu differenzieren (Borrelia spp.-Nachweis). Im Frühstadium ist eine Hautstanze der Einstichstelle als Material geeignet, später können Gelenkpunktate oder Liquor untersucht werden.

Ein Borreliennachweis per PCR aus Blut bzw. Serum ist wegen der geringen Erfolgswahrscheinlichkeit nicht empfohlen, wenn kein anderes Material zur Verfügung steht, ist eine Borrelienserologie zu bevorzugen.

Beim Direktnachweis von Borrelien-DNA aus Zecken mittels PCR ist ein positiver Nachweis nur ein Hinweis auf eine mögliche Infektion! Als alleiniger Nachweis für eine Borrelieninfektion ist dieser Test nicht aussagekräftig genug, denn die Zecke muss den
Erreger nicht zwangsläufig übertragen haben.

Indikationen

Informationsstand

24.01.2023

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